Loben heißt Flügel zu verleihen
Wie Sie mit wenigen Worten viel geben
Erinnern
Sie sich an das letzte Lob, das Ihnen geschenkt wurde? Hat gut getan und tut
immer noch gut, nicht wahr? Ihren Mitmenschen geht es ebenso. Können Sie sich
daran erinnern, wann Sie das letzte Mal gelobt haben?
Der
negative Kreislauf
Einer Studie der amerikanischen Harvard-Universität zufolge haben
wir, bis wir 18 Jahre alt werden, 150.000 Mal das Wort "Nein" gehört:
"Nein! Das darfst Du nicht!" - "Nein, das kannst Du nicht!"
etc.
Aus
welchen Gründen auch immer: Die meisten Eltern scheinen es vorzuziehen, ihre
Kinder ängstlich zu begrenzen, statt ihnen Flügel zu verleihen.
Wahrscheinlich, weil sie es selbst nicht anders erfahren haben.
Unsere
Schulen und Universitäten wirken in die gleiche Richtung. Das Ergebnis dieser
Kultur ist: mangelndes Selbstvertrauen, fehlende Lebensfreude, weniger
Schaffenskraft und eine deutlich reduzierte Leistungsfähigkeit.
Der
positive Kreislauf
Wir alle stehen in der Verantwortung, ob sich durch uns in dieser Welt die
Anzahl der Positivbotschaften oder die der Negativbotschaften vermehrt. Das
Positive, das Sie an andere geben, kommt letzten Endes auf Sie selbst zurück.
Sie selbst profitieren am meisten davon, wenn Sie ab sofort beginnen, andere öfter
zu loben.
Machen
Sie es sich deshalb zur Aufgabe, ja, machen Sie sich geradezu einen Sport
daraus, andere Menschen zu loben, aufzubauen und zu ermutigen.
Fangen
Sie heute an!
Wenn Sie nun sagen: "Das kann ich nicht, das ist nicht mein Stil, so bin
ich nicht", dann möchte ich Ihnen widersprechen: Doch, das können Sie!
Vor allem können Sie es lernen. Versuchen Sie es wie folgt:
 | Vermeiden Sie negatives Reden: Ironie,
verächtliches Reden, zur Schau gestellter Pessimismus, Suhlen in Problemen,
Tratsch und Ähnliches mehr. Beginnen Sie stattdessen möglichst viele Sätze
mit einer positiven Bemerkung wie "Es gefällt mir ...", "Es
ist schön ...", "Ich freue mich ..." etc.
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 | Auch Kritik ist viel seltener nötig,
als wir glauben. Überlegen Sie
sich, bevor Sie mit Einwänden loslegen kurz, ob das irgendjemandem dient
oder eben doch nur schadet. Ist Ihre Kritik es wirklich wert, dass der
andere an Freude und Motivation an seinem Tun verliert?
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 | Wenn Sie etwas Positives über einen
Menschen denken, dann sagen Sie es laut.
Davon, dass Sie es nur denken, hat er nicht viel. Dass Sie Ihre Annerkennung
aussprechen, macht für den anderen vielleicht den Unterschied zwischen
einem trüben Tag und einem sonnigen Tag.
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 | Loben Sie ehrlich. Es
geht nicht um ein taktisches, sondern um ein aufrichtiges Lob. Wenn Sie
jeden "Mist" loben, wird auf Dauer kein Mensch etwas auf Ihre
Worte geben. Loben Sie nur, was wirklich lobenswert ist. Davon gibt es
allerdings genug in Ihrem Umfeld. Sie brauchen nur die Augen aufzumachen.
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 | Loben Sie sofort. Zum
einen, weil es dann am stärksten wirkt. Zum anderen, weil Sie es auf diese
Weise nicht vergessen.
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 | Loben Sie in Gegenwart Dritter. Wenn
wir Menschen loben, tut ihnen das gut. Wenn wir sie vor anderen loben, tut
ihnen das sogar noch besser - auch wenn sie so tun, als wäre ihnen das
peinlich.
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 | Loben Sie auch, wenn der Betreffende Ihr
Lob nicht direkt mitbekommt. Lob
tut einem Menschen sogar dann gut, wenn er gar nicht anwesend ist. Denn
positive Worte schaffen positive Energie, die den Gelobten auch auf
indirektem Weg erreichen.
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